DER PREDIGER SALOMO (KOHELET) aus dem 3. Kapitel
Alles hat seine Zeit
1Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde:
2geboren werden hat seine Zeit, sterben hat seine Zeit; pflanzen hat seine Zeit, ausreißen, was gepflanzt ist, hat seine Zeit;
3töten hat seine Zeit, heilen hat seine Zeit; abbrechen hat seine Zeit, bauen hat seine Zeit;
4weinen hat seine Zeit, lachen hat seine Zeit; klagen hat seine Zeit, tanzen hat seine Zeit;
5Steine wegwerfen hat seine Zeit, Steine sammeln hat seine Zeit; herzen hat seine Zeit, aufhören zu herzen hat seine Zeit;
6suchen hat seine Zeit, verlieren hat seine Zeit; behalten hat seine Zeit, wegwerfen hat seine Zeit;
7zerreißen hat seine Zeit, zunähen hat seine Zeit; schweigen hat seine Zeit, reden hat seine Zeit;
8lieben hat seine Zeit, hassen hat seine Zeit; Streit hat seine Zeit, Friede hat seine Zeit.
9Man mühe sich ab, wie man will, so hat man keinen Gewinn davon.
10Ich sah die Arbeit, die Gott den Menschen gegeben hat, dass sie sich damit plagen.
11Er hat alles schön gemacht zu seiner Zeit, auch hat er die Ewigkeit in ihr Herz gelegt; nur dass der Mensch nicht ergründen kann das Werk, das Gott tut, weder Anfang noch Ende.
12Da merkte ich, dass es nichts Besseres dabei gibt als fröhlich sein und sich gütlich tun in seinem Leben.
13Denn ein Mensch, der da isst und trinkt und hat guten Mut bei all seinem Mühen, das ist eine Gabe Gottes.
14Ich merkte, dass alles, was Gott tut, das besteht für ewig; man kann nichts dazutun noch wegtun. Das alles tut Gott, dass man sich vor ihm fürchten soll.
15Was geschieht, das ist schon längst gewesen, und was sein wird, ist auch schon längst gewesen; und Gott holt wieder hervor, was vergangen ist.
In der Nacht vom .1 auf den 2. November hat sich meine Mutter von ihrer Familie und Freunden verabschiedet, und ist aus dem irdischen Leben ausgeschieden.
Nun denke ich, 2 Wochen danach, dass ich nicht die einzige bin, die solchen Abschied erlebt hat. Und es gibt noch viele, denen solcher Abschied davor steht…
Der Abschied für immer ist schon schwer genug, wenn es aber so plötzlich geschieht, wie es nun in Paris geschah, ist es sicherlich sehr schwer damit irgendwie fertig zu werden.
Ich habe in den letzten 9 Wochen einen langsamen Abschied erlebt. Dabei halfen mir ausser meiner lieben Familie und Freunden, 2 sehr tolle Bücher.
Das erste habe ich mir schon letztes Jahr besorgt, nach dem ich das Interview mit der Autorin im TV beim Frank Elsner sah, in der Sendung “ Mensch der Woche „: Barbara Pachl- Eberhart.
Sie stellte ihr neues Buch: “ Warum gerade Du?“ vor. Ein Buch in dem sie ihre Trauerarbeit nach dem plötzlichen Verlust ihres Mannes und 2 Kinder, bei einem Autounfall beschreibt. Ich besorgte mir das Buch, nach dem ich meine Mutter bei ihrem 71 Geburtstag so abwesend fand… und mir dachte, dass sie irgendwie schon unterwegs ist …weg von uns…
Wie gut, dass ich dieses Buch las, denn Barbaras Tipps haben mir sehr geholfen in den letzten Wochen mit meiner Mutter, nicht zu verzweifeln, nicht zu zerbrechen, sondern all das Positive, was meine Mutter mir durch ihr Leben mir schenkte, zu dokumentieren. Auch mich damit auszusöhnen, was nicht so toll war. Ich empfehle dieses Buch mit meiner Hand auf meinem Herz- es ist eine unbezahlbare Hilfe!
Es gibt auch ein tolles Werkzeug für die Zeit nach der Beerdigung. Ein Märchen von einem Fuchs, der stirbt und darüber, wie seine Freunde seinen Tod verarbeiten.
Meine Schwester hat das Buch von einer lieben Freundin als Geschenk erhalten- ich las es am Abend nach dem Begräbnis und es tat so gut. „Der Baum der Erinnerung.“ von Britta Teckentrup.
Viel Kraft für jede und jeden, die, der gerade solchen Abschied durchleben muss!